15 Tipps für den Start in die Oldtimer-Saison

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Der Frühling steht vor der Tür, und mit ihm kehrt auch die Lust zurück, das Altblech aus dem Winterschlaf zu wecken. Während draußen langsam der Rollsplitt weggekehrt wird und der erste Frühlingsregen das Salz von den Straßen spült, wächst die Vorfreude: Endlich wieder den Klassiker ausführen!

 

Bild: Ryan McGuire / Pixabay

 

Wer im Herbst mit den 21 Tipps zum Überwintern ordentlich vorgearbeitet hat, sollte jetzt keine bösen Überraschungen erleben. Damit beim Start in die neue Klassikersaison alles rundläuft, habe ich 15 erprobte Tipps zusammengestellt, mit denen du sicher, entspannt und gut gelaunt durchstartest:

 

1. Batterie-Check:

Hat dein Klassiker brav über den Winter am Batteriewächter gehangen, dann kannst du dich vermutlich auf eine startklare Batterie freuen. Falls nicht: Spannung messen, bei Bedarf nachladen oder im schlimmsten Fall gegen einen neue Batterie austauschen. Pole reinigen, mit Polfett konservieren, anschließen und die Kabel festziehen. Zack – Strom ist da.

2. Reifen unter die Lupe nehmen:

Ob Standplatten, Luftdruck oder Risse – ein Rundumblick auf die Pneus ist Pflicht. Hast du den Druck vor dem Einmotten erhöht, dann jetzt wieder aufs Sollmaß absenken. Alter (DOT-Nummer), Profiltiefe und eventuelle Risse checken. Alte Pneus können zum echten Sicherheitsrisiko werden, auch wenn noch Profil da ist.

3. Flüssigkeiten-Check:

Klingt banal, ist aber essenziell: Ölstand prüfen, Kühlflüssigkeit checken (inkl. Frostschutz!), Bremsflüssigkeit anschauen (darf nicht zu dunkel sein) und ein Blick in den Tank – wie viel Sprit ist eigentlich noch drin?

4. Blick unters Auto:

Feuchte Stellen am Garagenboden? Dann unters Auto gekrabbelt und nachgeschaut, ob da vielleicht Öl, Benzin oder Kühlflüssigkeit tropft. Gummischläuche, Dichtungen und Leitungen auf poröse Stellen absuchen. Lieber einmal mehr nachsehen, als mit einer Pfütze unterm Auto, sprich Undichtigkeiten in die Saison zu starten.

5. Karosserie-Check:

Hat sich die braune Pest während der Standzeit heimlich eingeschlichen? Ein gründlicher Blick auf die Schweller, Radläufe, Türunterkanten und andere bekannte Schwachstellen bringt Klarheit. Steinschläge oder Lackdefekte am besten gleich versiegeln.

6. Innenraum auffrischen:

Luftentfeuchter raus, Staubtuch rein. Eine schnelle Runde durchs Interieur, Armaturenbrett, Sitze und Scheiben reinigen – hier hat sich bestimmt Schmutz abgesetzt. Die Ledersitze freuen sich über eine neue Schicht Pflege, die Kunststoffe über UV-Schutz. Riecht’s muffig? Frisch gemahlener Kaffee in einem flachen Gefäß im Fußraum platziert, wirkt nach wenigen Tagen Wunder.

7. Außenpflege – der Lack dankt’s:

Handwäsche ist Pflicht – wenigstens zum Saisonstart. Danach eventuell polieren und wachsen. Chrom und Kunststoffleisten mit passenden Pflegemitteln behandeln. Türdichtungen fetten nicht vergessen! Cabriofahrer sollten das Verdeck mit Hand sanft und gründlich reinigen, bei Bedarf sorgt eine Imprägnierung für ein langes Verdeckleben.

8. Bremse auf Herz und Nieren prüfen:

Rostansatz auf den Scheiben? Schleifgeräusche? Pedaldruck zu weich? Vor dem ersten Ausflug kräftig reintreten – Bremswirkung testen. Bei Trommelbremsen auch genau hinhören. Gegebenenfalls Bremsflüssigkeit wechseln – die zieht Wasser!

9. Motorraum sichten:

Ventildeckel dicht? Schläuche weich und rissfrei? Keilriemen gespannt? Nach der ersten Probefahrt noch mal in den Motorraum gucken – ob’s irgendwo nässt, tropft oder schmurgelt. Lieber jetzt reagieren als später liegen bleiben.

10. Versicherung, Pickerl und Verbandskasten:

Liegt die aktuelle grüne Karte im Auto? Ist das „Pickerl“, also das §57a-Gutachten (HU für unsere deutschen Freunde, MFK für die Schweizer Leser) noch gültig? Ist der Verbandskasten auf dem aktuellen Stand und noch nicht abgelaufen? Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, das zu kontrollieren – unangenehme Überraschungen kosten sonst Zeit, Geld und Nerven.

11. Durchblick behalten – Wischer & Waschanlage:

Die Scheibenwischer: quitschen oder schmieren sie, sind die Blätter engerissen? Dann lieber gleich neue Wischerblätter montieren. Und genug Scheibenwaschflüssigkeit nachfüllen – idealerweise mit etwas Frostschutz, falls der Frühling doch mal zickt.

12. Elektrik-Check:

Funktionieren alle Lichter? Blinker, Rücklicht, Kennzeichenbeleuchtung? Auch im Innenraum: Geht die Leselampe, Armaturenbeleuchtung, das Radio? Lüftung und Heizung anwerfen – es kann immer noch kühl sein bei der ersten Ausfahrt.

13. Zündung und Filter:

Zündkerzen raus – sehen sie gut aus? Reinigung mit Messingbürste oder bei Bedarf erneuern. Auch Kabel und Spulen prüfen. Der Luftfilter gehört ebenfalls gecheckt: ausklopfen, ersetzen oder ölen, je nach Typ. Und das Luftfiltergehäuse bitte auch nicht vergessen – da sammelt sich gern mal Laub oder Schmutz.

14. Probefahrt mit Bedacht:

Nicht einfach drauflosbrettern – der erste Ritt nach der Winterpause ist kein Rennen. Behutsam warmfahren, nach ungewöhlichen Geräuschen lauschen, die Nase schärfen und die Sinne schulen: riecht was komisch? Klingt was seltsam? Bremst er, blinkt er, lenkt er?

15. Genießen – endlich wieder auf Achse:

Wenn alles gecheckt ist und funktioniert wie es soll, raus mit dem Schatz auf die Straße und rein in die neue Klassikersaison! Lass dich vom Motorsound berauschen, wink den Passanten zu und fühl dich einfach wohl hinterm (Holz-)Lenkrad.

Hast du von alldem gar keine Ahnung, dann suche eine Fachwerkstatt auf, die den Frühjahrscheck für dich mit Herz und Verstand erledigt.

Mit diesen 15 Tipps steht einem gelungenen Saisonstart nichts mehr im Weg – und die Straße gehört wieder dir und deinem Klassiker. Viel Spaß, gute Fahrt und allzeit genug Sprit im Tank!

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