Der ideale Youngtimer Teil 3: Mitsubishi Pajero L040

Im dritten Teil der Serie „Der ideale Youngtimer“ behandeln wir einen kantigen Geländewagen, der in den 1980er Jahren in unseren Breiten der meistverkaufte war. Der Mitsubishi Pajero L040 hat alles was das Youngtimerliebhaberherz begehrt, trotzdem sieht man kaum mehr welche. Eine Lanze für den Pajero bricht in diesem Gastbeitrag deswegen jemand, der selbst schon mehrere Exemplare des L040 besessen hat und auch aktuell zwei Exemplare in seinem Fuhrpark beherbergt und das Modell in- und auswendig kennt. Der Blogger Lukas Wieringer ist der ausgewiesene Spezialist wenn es um um japanische Fahrzeuge geht, was er regelmässig in seinem fundierten Blog beweist.

„Der ideale Alltagsklassiker? Ein Pajero L040, keine Frage!
Hoch sitzen für die Übersicht, Allrad wenns hässlich wird und kantige Form, um Charakter zu beweisen. Alles grad schwer im Trend, wenn es um Neuwagen geht. Heutzutage nennt sich das SUV, steht an jeder Ecke und ist begehrt wie nie. Doch das Phänomen ist nicht neu. SUV-Feeling gibt’s auch für Youngtimer-Freaks.

Pajero_12-1987

Foto: Mitsubishi

 

Und zwar im Mitsubishi Pajero der ersten Generation. Von Insidern auch L040 genannt. Der fährt seit 1983 durch Österreich und war der meistverkaufte Geländewagen der 1980er Jahre. Nicht zu unrecht. als erster Geländewagen mit Turbodieselmotor ist er viel flotter als andere Oldschool-Kraxler, dank Schwingsitzen wie im LKW, Servolenkung und komfortabler Drehstab-Einzelradaufhängung an der Vorderachse lassen sich auch hunderte Kilometer am Stück ohne Bandscheibenvorfall überstehen und weil die Technik fast unverändert bis 2006 im Pick-Up L200 verbaut war, sind auch Teilesorgen unbegründet.

Quelle: Youtube

 

Wenn man kein erklärter Liebhaber der Baureihe und Pajero-Insider ist, sollte man aber nicht einfach zum erstbesten Exemplar greifen, das einem unterkommt. Youngtimerfans mit Alltagsklassiker-Wunsch sollten zu einem L040 der Modelljahre 1989/90 greifen. Denn dieses letzte Facelift ist der haltbarste L040 ever.
Im späten Turbodiesel, leicht an der Lufthutze für den Intercooler erkennbar, steckt der toughe 2,5 Liter 4D56 mit ~ 90 PS (je nach Typisierung +/- ein paar zerquetschte), gekoppelt ans anspruchslose Fünfgang-Getriebe namens V5MT1. Damit waren die Getriebe- und Zylinderkopfsorgen der frühen L040 mit 84 PS fast komplett vergessen. Aufgrund der kurzen Übersetzung (100km/h im fünften -> 3000 u/min) sollte das Dauerreisetempo auf der Autobahn aber unter 120 km/h liegen, um den Motor nicht zu Tode zu drehen. Dann bleibt auch der Verbrauch mit etwa 10 Litern im Rahmen.

 

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Foto: Mitsubishi

 

Genießer und Liebhaber von Laufkultur und bärigem Drehmoment ab Leerlaufdrehzahl sollten zum V6 3000 genannten Benziner greifen. Dank (in Österreich) 139 PS geht es flott vorwärts. Im Gegensatz zum Diesel, dessen Tacho bis 160 geht, steckt im Dreiliter ein Tacho bis 200. Verbrauchswunder gibt’s natürlich keine, Schnorrer sollten weiterhin zum Saugdiesel-Kleinwagen greifen, aber die souveräne Kraft und Drehfreude der sonor brummelnden Maschine entschädigt für vieles. Ein souveränes Reisetempo von Tacho 130 ist im V6 keine Hexerei. Verbrauchswerte über 15 Liter aber auch nicht.

 

mitsubishi-pajero-l040-exe (1)

Foto: Mitsubishi

 

Das Hauptaugenmerk bei der Besichtigung des Objekts der Begierde sollte auf dem Leiterrahmen liegen. Ist der Rahmen durchgerostet, bedeutet das meist das Ende. Hält sich der Rost in Grenzen, zeigen alle Daumen nach oben, denn die Technik lässt sich leicht und recht günstig reparieren.

 

mitsubishi-pajero-l040-exe (2)

Foto: Mitsubishi

 

Zu welcher Version also greifen? Der ideale Alltags-Youngtimer ist wohl ein Sondermodell. Und zwar der stets silber-blau lackierte 1990er Pajero 2.5 TD Intercooler EXE mit langem Radstand. Der vereint die haltbare und zuverlässige Technik des Nachfolgemodells mit der coolen Oldschool-Karosserie, bietet Platz für sieben Personen oder immens viel Gepäck, fährt sich sehr kommod und ist umfangreich (Alufelgen, elektrische Fensterheber, teilw. Klima) ausgestattet. Da bleiben kaum Wünsche offen. Ein echtes Multifunktionstool auf Rädern. Aber sagen sie niemals SUV zu ihm!“

 


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Weiterführende Links:

Lukas Wieringer

Marktbericht Pajero L040

Volljährige Japaner

 


 

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9 Responses

  1. Roberto Konieczny sagt:

    Guten Tag,
    habe einen L040 BJ 1987,der in 2 Jahren ein H-Kennzeichen bekommen soll.
    Fahrzeug sieht aus wie aus dem Laden, nur hat die Frontscheibe an den Ecken Luft gezogen und soll ausgetauscht werden. Man sagte mir, dass nur noch getönte oder teilgetönte Scheiben als Ersatz erhältlich seien. Brauche in klar, da es mehr als eine Frage der Ehre ist, dass der Paggi im Originalzustand ins Alter geht. Können Sie mir helfen? Herzlichen Dank vorab.

    Gruß R. Konieczny (0177 4171221)

  2. micky sagt:

    hallo! ich bin leider die falsche ansprechperson für pajeros. gibts keine guten foren, oder internetseiten dazu?

  3. Rayman sagt:

    Ich kann auch eine Lanze für den guten, alten L040 brechen. Immerhin begleitete mich der Wagen jahrelang zuverlässig, mit einem krönenden Abschluss als Rallyefahrzeug auf der Diesel & Dust Challenge. Die Story dazu gibt’s hier:
    http://raymans-welt.de/von-alten-kaempfern-und-der-letzten-ehre/

  4. micky sagt:

    Danke für den Link zu deinem Beitrag, deinen Blog kannt ich bis dato nicht, werde ich mir aber zu Gemüte führen.

  5. Bäder, Hartmut sagt:

    sehr guter Drehmoment beim 3 ltr. V 6 Benziner
    mit 140 PS, ab Bj. 89 Hohlraumversiegelt, kein Rost, bei ökonomischer Fahrweise 12 ltr. Benzin
    auf 100 Km/h., auf BAB in LKW – Spur max 10 ltr. robust, 3,5 to. Zuglast.

  6. Micky sagt:

    Hallo Hartmut!

    Ich weiß leider nicht nicht was du uns mit diesem Kommentar sagen willst.

  7. Hartmut Baeder sagt:

    Guten Tag Micky,

    lesen bildet

  1. 16. April 2016

    […] mitsubishi pajero L040 […]

  2. 5. Oktober 2016

    […] mitsubishi pajero L040 […]

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