Die perfekte Kleidung in der Klassikerwerkstatt
Jeder Hobbyschrauber, der an klassischen Fahrzeugen Hand anlegt, macht das aus Leidenschaft und Liebe zu dem altehrwürdigen technischen Kulturgut, das er sein eigen nennt. Da wird nach Feierabend und an den Wochenenden hingebungsvoll die Freizeit geopfert, um seinen Old- oder Youngtimer in Schuss zu halten oder von Grund auf in der Werkstatt zu restaurieren.
Da wandern gerne die Hunderter für das Feinste was es an Werkzeug zu kaufen gibt über den Tresen, für vernünftige sichere Arbeitsbekleidung bleibt da oft kein Geld mehr über. Oder man hofft, dass beim Schrauben nichts passiert. Dabei minimiert man schon mit relativ geringem monetärem Aufwand das Verletzungsrisiko enorm. Viele Hobbyschrauber gehen da recht sorglos an die Sache ran, da wird dann gerne das ausgemusterte Alltagsgewand in der Werkstatt aufgetragen, bevor es in die Tonne wandert – oft kann man nur mehr erraten das es mal eine Hose oder ein Shirt war. Klar, im privaten Bereich gibt es diesbezüglich keine Auflagen vom Gesetzgeber, da ist jeder selbst sein Vorgesetzter und somit verantwortlich für seine eigene Sicherheit und Gesundheit.
Worauf sollte man also achten bei vernünftiger und funktioneller Arbeitskleidung?
Gute Schuhe
Wie oft sehe ich im Freundes- und Bekanntenkreis das mit Flip Flops, Sneakers oder ausgemusterten Schuhen mit Restsohle in der Werkstatt gearbeitet wird. Klar, die sind zur Hand, aber über ein mögliches Verletzungsrisiko macht sich keiner Gedanken. Ein Paar S1 Sicherheitsschuhe mit Stahlkappe, die mittlerweile auch richtig schick sein können, sind bereits zum Preis eines Aktionssneakers zu haben. Dafür bekommt man neben flotter Optik, atmungsaktiver Materialien aber auch noch eine Stahlkappe, eine rutschhemmende Sohle, die noch dazu kraftstoffresistent und antistatisch ist.
Hose oder Overall?
Ob man lieber Hose oder Overall oder gar eine Latzhose trägt, ist wie so vieles im Leben Geschmackssache. Der eine schätzt die Bewegungsfreiheit im Overall, der andere schwört auf seine konventionelle Hose. Auch die Latzhose hat seine Vorzüge, den in der Latztasche lässt sich sehr gut kleines Werkzeug zwischenlagern, das man immer wieder benötigt. Taschen sind sehr praktisch bei einer Arbeitshose, um diversen Kleinkram zu verstauen, vom Werkzeug über Schrauben bis zum Handy. Hier kommt es auf den Einsatzzweck an, ob der leichte Blaumann aus Stoff reicht bei kleinen Arbeiten am Fahrzeug, oder man bei der Verwendung von Winkelschleifer und Schweißgerät strapazierfähige Textilien benötigt, die feuerhemmend sind.
Jacke oder reicht ein Shirt?
Auch hier kommt es auf den Einsatzzweck an, zum Wechsel des Luftfilters, wird man keine Jacke über das T-Shirt anziehen, sofern es warm genug ist. Beim Einsatz von schwerem Gerät, macht das durchaus Sinn, den so ein Schweißpunkt perlt auf guter Arbeitskleidung bekanntlich besser ab als auf der blanken Haut – und schmerzt auch nicht. Wichtig ist das allfällige Öffnungen verschlossen sind, ob Knöpfe am Handgelenk oder der Reißverschluss an der Jacke um ein Hängenbleiben oder Hineinziehen in laufende Maschinen zu verhindern.
Handschuhe
Bei den Handschuhen scheiden sich die Geister, manche Arbeiten wo die Feinmotorik gefordert ist, lassen sich klarerweise am besten ohne Handschuhe bewerkstelligen. Schmierige Arbeiten, die am Fahrzeug immer wieder anstehen, sei es ein Ölwechsel oder der Ausbau des Getriebes, machen den Einsatz von dünnen Latexhandschuhen sinnvoll. Vor allem wenn man als Brotberuf im Büro sitzt, oder regelmäßig Kundenkontakt hat, da machen Ölfinger keinen guten Eindruck. Auch für alle anderen Arbeiten gibt es passende Handschuhe, die je nach Einsatzzweck (öl – und säureresistent, schnittfest, hitzebeständig) Sinn machen.
Augenschutz
Gerade beim Schweißen, schleifen und flexen sollte einem das Augenlicht etwas wert sein. Schutzbrillen gibt es in den verschiedensten Ausführungen, für alle Arbeitszwecke. Schutzbrillen bekommt man ab ein paar Euro aufwärts, selbst ein Basic Schweißerhelm kostet kein Vermögen. Gut investiertes Geld, wenn man seinen Klassiker noch lange genießen will.
Gehörschutz
Das Gehör steckt zwar viel weg, aber bei regelmäßigen Arbeiten mit lauten Maschinen, zahlt sich ein guter Gehörschutz auf Dauer aus. Die billigste Variante ist der Gehörschutzstöpsel, bei den Kapselgehörschützern mit Kopfbügel ist man zum Preis eines Mittagessen mit dabei. Die Luxusvarianten werden inklusive integriertem Radio angeboten.
Atemschutz
Wo geschliffen wird, dort staubt es! Das besagt kein altes chinesisches Sprichwort, sondern lehrt einem die Praxis. Wer schon einmal Füller geschliffen hat, oder ein Auto vom Lack befreit hat, kennt das leidige Thema mit dem Staub. Nicht nur, dass es nicht gesund ist, sondern auch unangenehm auf den empfindlichen Schleimhäuten. Eine Staubschutzmaske gibt es in jedem Baumarkt oder Werkzeugmarkt und man hat nicht gleich die Nase voll! Nachdem auch ab und an mal ein Kleinteil selbst lackiert wird, macht eine Farbspritzmaske durch aus Sinn, für die es auch austauschbare Filterpatronen gibt.
Arbeitsumfeld
Ist man jetzt gut gekleidet in der Werkstatt mit Arbeitsbekleidung und Schutzausrüstung von Engelbert-Strauss.at , sollte man auch auf die Sicherheit in der Werkstatt achten. Sieht man den Boden vor lauter Teilen und Werkzeug nicht mehr, macht es durchaus Sinn für Ordnung zu sorgen. So findet man plötzlich das wieder, was man schmerzlich vermisst hat und mindert auch das Verletzungsrisiko. Rutschfeste Bodenmatten sorgen nicht nur für Sicherheit, sondern schonen auch die Beine vor dem harten Betonboden. Ausreichende und blendfreie Beleuchtung erleichtern das arbeiten ungemein, mobile Lampen, ob magnetisch oder zum Klemmen bringen auch noch in das finsterste Eck des Fahrzeuges Erleuchtung. Ein weiterer wichtiger Einrichtungsgegenstand in der perfekten Hobbywerkstatt, sollte ein gut erreichbarer und auf dem aktuellen Stand gehaltener Verbandskasten sein.
Bilder: Engelbert Strauss
Titelbild: Fotolia/Aycatcher
Gründer von Alltagsklassiker, mit großer Schwäche für gut gereifte japanische Fahrzeuge, Prospekte und Modellautos; Fotograf, Leseratte, bewegt Mazda MX-5 NA V-Special, Mazda 818 Sedan de Luxe, Puch Clubman und Puch Maxi L.