Ferrari F40
Kindheitserinnerungen! Aber welche werden da wach!
Da cruist man vom Mittagessen aus der Grazer City Richtung Heimat, angenehm gesättigt und das Sofa zur Siesta schon fast in Sichtweite, der Puls geht schon Richtung Ruhepuls. Doch da blitzt was rotes flaches am Straßenrand auf, eine Form die es so nur einmal gibt! Eine Ikone! Möglicherweise eine Fata Morgana in der flimmernden Mittagshitze, die mir da einen Streich auf die Netzhaut brennt. Man findet ja so allerhand am Straßenrand vor an Klassikern, mit denen man nicht gerechnet hat, die dann auf Kamera oder Handy gebannt werden um hier im Blog oder Facebook präsentiert werden.
Aber doch kein F40! Es steht in Graz kein F40 auf der Straße rum, wir sind ja nicht in Beverly Hills oder Dubai, wo die Chancen größer sind, das einem einer der genialsten Supersportler aus Maranello unterkommt. Also noch mal geblinzelt und da steht tatsächlich einer der nur 1315 gebauten Exemplare des F40. Der Ruhepuls war einmal, da spielt sich jetzt ganz was anderes ab, die Siesta kann warten. Einmal rum um den Block, Parkplatz gesucht und Handykamera entsichert. Rund um den F40 parken noch einige andere Sportler wie ein Lamborghini Aventador, F355 Spider oder Dino GT. Aber was jucken die mich, wenn ich einen F40 haben kann.
Mit meiner Leidenschaft für den F40 bin ich aber nicht alleine, da streunen schon andere herum und zücken ihre Handys: reife Damen, mittelalterliche Herren und junge Grazien. Der mittelälterliche Herr sucht wenn zum Reden und das Halbwissen sprudelt nur so aus ihm raus. Er war ja angeblich schon bei der Präsentation dabei, damals in Wien und sein “Scheff“ hat ja auch so was in der Garage stehen und bewegt den nur dreimal im Jahr. Und ob das wohl ein echter ist oder eine Replica…. Straßenlegenden und die Legendenbildung drum herum – Ein Traum!
Zur Geschichte des F40 will ich mich nicht groß auslassen, da wurde wohl schon alles gesagt. Ein paar technische Details vielleicht um den Wahnsinn der 1986 präsentiert wurde zu untermauern: 3 Liter V8 mit zwei Turboladern, 478 PS die auf 1254kg Leergewicht treffen. 4,1 Sekunden auf 100, 12 Sekunden auf 200 km/h, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 324km/h. Richtig gute Exemplare kratzen bereits an der Millionengrenze.
In meinem Jugendzimmer hing damals ein Plakat des F40, fein säuberlich aufgezogen auf ein Sperrholzbrett, ca. einen Meter lang. Die Ferrarimodellautosammlung hat ihren Grundstein bekommen, durch einen F40 in 1:18 von Bburago, den mir liebe Bekannte aus dem Italienurlaub mitgebracht haben, bei uns war der ja vergriffen. Für das Bburago Modell vom F40 wurden ja sogar während des großen Ferrarihypes in den frühen 90ern nach Enzos Tod sogar Aufpreise verlangt – wie bei den echten Ferraris! Ich vermute mal, das der F40 das Modell ist, von dem ich am meisten Exemplare besitze, dicht gefolgt vom Testarossa, einem der weiteren Helden meiner Jugend. Von Lego gibt es aktuell einen Creator Ferrari F40 Bausatz, der zwar eigenwillige Proportionen hat, aber nach dieser Sichtung sollte ich mal über die Aufnahme in die Sammlung überdenken.
Bewegte Bilder vom F40 findet man allerlei auf Youtube, stellvertretend dafür der Beitrag von Fifth Gear aus dem Jahre 2013:
Gründer von Alltagsklassiker, mit großer Schwäche für gut gereifte japanische Fahrzeuge, Prospekte und Modellautos; Fotograf, Leseratte, bewegt Mazda MX-5 NA V-Special, Mazda 818 Sedan de Luxe, Puch Clubman und Puch Maxi L.