Garagentor auf, Sonne rein!

Der Corona bedingte Wegfall der Alltagsklassiker Saturday Night Cruising und so vieler anderer Treffen, Teilemärkte, Messen und Rallyes für voraussichtlich mehrere Monate, tut nicht nur mir tief im Herzen weh. Auch von euch kommen immer wieder Anfragen, wann es den endlich wieder losgeht mit den monatlichen Alltagsklassik-Treffen im Citypark. Eine verbindliche Antwort kann ich darauf auch noch nicht geben, da hängt viel von unserer Disziplin und der Rücksichtnahme auf unsere Mitmenschen ab.

 

 

Wir haben die Ausgangsbeschränkungen so gut es ging eingehalten, unsere notwendigen Einkäufe mit viel Abstand und richtig adjustiert absolviert und auch die Altvorderen, die zur besonders gefährdeten Zielgruppe gehören, mit dem lebensnotwendigen versorgt. Die Kommunikation verlief größtenteils über das Smartphone, das man auf einmal auch wieder zum telefonieren genutzt hat. Wenn man sich traf, dann mit reichlich Abstand über den Zaun hinweg, auch auf meinen Geburtstag haben wir mit zwei Armlängen Distanz vom Balkon in den Garten hin angestoßen. Die Alltagsklassiker-Garage blieb selbstverständlich geschlossen, die einzige Fahrt mit dem MX-5 war noch vor Beginn der Ausgangsbeschränkungen, die führte nach einer kleiner Überland-Bewegungsfahrt schnurstracks zum ersten und bisher einzigen Saturday Night Cruising Anfang März in den Citypark.

 

 

Nach dem durchgehenden Arbeitseinsatz Tag für Tag, war es jetzt aber endlich Zeit für etwas altes unterm Hintern. Nachdem alle Bücher gelesen waren, Sauerteigbrot gebacken wurde, Zucchini-, Kürbis- und Paprikapflänzchen gezogen wurden, kilometerlange Spaziergänge unternommen wurden, gab es keine reizvollen Wochenendbeschäftigungen mehr. Es juckte schon dermaßen in den Fingern und auch im Gasfuß und es wurde Zeit, nach und nach den Fuhrpark auszuwintern.

 

 

Raus damit und auf das Garagentor! So führten wir am Wochenende erstmals die Erbse (Mazda 818 Sedan de Luxe) aus. Viel Vorbereitung war dazu nicht notwendig, das Prüfen von Ölstand und Kühlwasser ist obligat, ebenso das Checken des Reifenluftdrucks. Die frisch geladene Batterie ist mit wenigen Handgriffen eingebaut und beim dritten Startversuch ist der 1300er Motor zur Mitarbeit bereit, ein wenig ruckeln und hantieren mit dem Choke später, läuft die kleine Limousine rund. Ein wenig Kosmetik und Pflege am Lackkleid und eine Innenreinigung der Scheiben sorgt für Glanz und klare Sicht.

 

 

So ging es raus aus Graz um den Motor behutsam warm zufahren und die müden alten Autoknochen etwas zu lockern. Es war auch einlangsames rantasten an die reife Technik wo alles noch manuell funktioniert. Weg von der Vollkasko-Mentalität, ein entschleunigen auf der Straße, wo man abseits der Straße auch noch was wahrnimmt. So sind wir südlich von Graz auf einige blühende Rapsfelder abseits der viel befahrenen Bundestraßen gestoßen, die zu einem Fotostopp direkt einluden. Sonst gibt es vorerst nicht viel zu erzählen. Die Erbse lenkt, bremst, fährt – mehr soll sie auch nicht machen, ausser bunte Fahrfreude in die sonst anthrazitfärbige Alltagswelt zu bringen.

 

 

Alle Informationen zum idealen Start in die Saison 2020 findest du hier: 11 Tipps zum perfekten Start in die Klassikersaison.

 

 

 

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2 Responses

  1. Rudi sagt:

    Deine Beschreibung der Corona-Phase trifft es auf den Punkt… Man bemüht sich, aber es kommt der Tag wo man _irgendwas_ an irgendeinem Fahrzeug machen _muss_ 😉

    Mein deutscher MX-5, der erst im letzten Oktober in die Steiermark gefunden hat, konnte mit Ende April nicht mehr im Winterquartier bleiben, ist aber aufgrund der Umstände noch immer nicht einzeltypisiert und damit in Österreich auch nicht zulassbar.

    Jetzt steht er im Carport und piekst mich jeden Tag beim Vorbeigehen, ob ich nicht endlich ein bisserl mit ihm fahren möchte – DAS sind Schmerzen!

    Aber am Ende wird alles gut, und vielleicht schaff ich es ja schon zum nächsten _realen_ Saturday Night Cruising – ich würde mich freuen.

  2. Micky sagt:

    Na dann hoffen wir, das der MX-5 bald auf die Straße darf, dort gehört er auch hin. Dringend!

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