Klassische Fahrzeug Auktion im Dorotheum

Die Auktion „Klassische Fahrzeuge“ findet am 29. August 2020 im Dorotheum Wien statt, also noch reichlich Zeit einen ausgiebigen Blick auf die angebotenen 71 Exponate zu werfen. Als absolutes Highlight wird die Nummer 9 von 12 gebauten Mercedes-Benz SLR McLaren 722GT angepriesen, der Wert des 2008er Rennwagen soll sich zwischen 700.000 und einer Million Euro befinden. Reizvoll, keine Frage, aber zu exotisch, zu jung und zu teuer. Da werfen wir lieber einen Blick auf ein paar der angebotenen, laut Ausrufungspreis erschwinglichen wirklichen Klassiker bzw. mit deutlichem Klassiker Potential.

Wo Steyr-Fiat erklingt, packt es den Österreicher bei seinen Heimatgefühlen, wurden doch verschiedenste Fiatmodelle in Österreich von Steyr in Lizenz produziert. So auch dieser Steyr-Fiat 1100D aus dem Jahre 1964 mit nachvollziehbarer Historie. Er wurde im selben Jahr in Wien erstmals zugelassen und verblieb beim Erstbesitzer bis ins Jahr 1981. Seit 2016 ist der in schlichtem grau getünchte Millecento im aktuellen Besitz des Einlieferers.

 

Steyr-Fiat 1100D

 

Wer noch was Exotisches für das Nippon Classics Treffen am 12.09. sucht, mit dem er sicher das einzige Auto am Platz hat, dem wird mit dem Datsun (Nissan) Gazelle Convertible geholfen. Der Umbau des Coupes zum Cabriolets erfolgte 1981 in den USA durch die America Coachworks Ltd in Beverly Hills. Im Herbst desselben Jahres erhielt der Gazelle Convertible in Österreich eine Kurzzulassung durch den Händler, seinen ersten Besitzer fand er im darauffolgenden Jahr, pünktlich zu Beginn der Cabrio Saison. Der gute Gesamtzustand in Verbindung mit nur 55.892 km Laufleistung, lassen auf reinen Sommerbetrieb und pflegliche Behandlung schließen.

 

Datsun Gazelle Convertible

 

Der dicke W140, auch bekannt als „Helmut Kohl Benz“, trägt gar nicht so dick auf. Das beginnt schon mit der kleinen S280 Motorisierung und endet bei den Stoffsitzen. Der wahre Reiz der 1994er S-Klasse liegt in seiner Historie. Er trat 1994 in die Dienste der Republik Österreich, geschmückt mit dem Kennzeichen A-1000 diente er in der Präsidentschaftskanzlei unter dem Bundespräsidenten Dr. Thomas Klestil, sowie auch noch wenige Monate unter dem Nachfolger Klestils, Dr. Heinz Fischer. Ende 2004 wurde der S280 aus dem Staatsdienst ausgemustert und ging in private Hände über und wurde weiterhin mehr gewienert als gefahren.

 

Mercedes Benz S280

 

Aus dem Karosseriewerk Karl Deutsch kommt das nächste Fahrzeug und passiert auf einer zweitürigen Limousine des Opel Rekord C. Das formschöne Cabriolet aus dem Jahre 1967 ist eines von nur 46 Exemplaren, die den Zweitürer als Basis haben. Noch rarer macht ihn Sechszylinder-Reihenmotor mit 2,2 Litern Hubraum und die selten georderte L-Ausstattung. Seit 1972 befindet sich das Rekord Cabriolet in Österreich und hat in den letzten Jahren eine aufwendige Überarbeitung erfahren.

 

Opel Rekord C Cabrio

 

Noch ein Mercedes-Benz aus prominentem Vorbesitz, ist Teil der Dorotheum-Auktion: Ein 450 SL aus dem Baujahr 1974, in elegantem Pininengrün und einer Lederausstattung in pergament, einst mit dem Kennzeichen W-281 unterwegs. Als Erstbesitzer scheint das weltberühmte Hotel Sacher in Wien auf, dessen damaliger Geschäftsführer und Eigentümer Peter Gürtler eindeutig Stil bei der Wahl des Roadster und seiner Ausstattung bewiesen hat.

 

Mercedes Benz 450 SL

 

Insgesamt 71 Exponate werden am 29. August 2020 im Dorotheum zur Versteigerung gebracht, ein bunter Mix, quer durch die Geschichte des Motorrades und Automobils. Neben den oben bereits erwähnten Fahrzeugen, kann man u. a. auf Honda Monkey, Citroën SM, Austro-Adler, Porsche 356C, Mercedes 190SL, Puch 800, Fiat Dino Spider, Volkswagen T1, Tuk Tuk, Dino 246 GTS, Porsche 928 S4, S DeLorean DMC, BMW M5, Glas 1300 GT Cabriolet, Volkswagen Typ11 Luxus, Puch LM, BMW Z1 und Harley-Davidson Servi-Car bieten. Alle angebotenen Fahrzeuge findest du hier.

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