Lost Place Glashaus 2.0

Ein paar Bilder sind schnell geschossen, daraus dann eine Story zu machen und eine Geschichte darüber zu erzählen zieht sich oft hin. Oft Wochen, Monate oder in dem konkreten Fall gar Jahre. Der erste Besuch an diesem besonderen Ort, dem Lost Place Glashaus, datiert im Jahre 2013, als ich meiner damals neu entflammten Leidenschaft des Geocaching, einer modernen Version der Schnitzeljagd, nachgegangen bin. Besonders die Lost Places hatten es mir angetan, da man dadurch in dieser schnelllebigen Zeit doch noch das eine oder andere Abenteuer erleben konnte. Da die Neugierde wohl in uns allen mehr oder weniger ausgeprägt schlummert, erkundet man solche verwegenen, verlassenen und versteckten Orte mit besonderem Interesse.

 

 

 

2013 war ich also schon hier vor Ort, die Bilder dazu habe ich aber erst fünf Jahre später auf meiner Festplatte wiederentdeckt. Man fotografiert viel zu viel seit dem es die digitale Fotografie möglich macht, Foto um Foto zu schiessen ohne den Kostenfaktor der Entwicklung. Man ist auch nicht mehr dem Nervenkitzel ausgesetzt, ob die Bilder dem eigenen Qualitätsempfinden entsprechen – man hat von jedem Objekt ja mehrere Aufnahmen gemacht, eines wird schon brauchbar sein.

 

 

Suzuki Samurai

 

Die ehemalige Mühle und das Sägewerk aus dem 19.Jahrhundert stehen seit geraumer Zeit unter Denkmalschutz, der aktuelle Besitzer will das Mühlenareal wiederbeleben. Auch das erste Kleinkraftwerk der Region die das Areal beherbergt und die ersten Bauernhöfe in der näheren Umgebung mit Strom versorgte, ist erhalten und soll reaktiviert werden. Spannenden Zeiten blickt also dieses höchst interessante Liegenschaft entgegen, wenn diese geplanten Aktivitäten umgesetzt werden. Ich werde beizeiten wieder mal vorbeisehen und bin gespannt wann die sanfte Reaktivierung beginnt.

 

Eicher Traktor

 

 

So stand ein wiederholter Besuch an diesem versteckten Ort also wieder auf der Tagesagenda an einem sonnigen Tag im Frühjahr 2018. Direkt angrenzend an das Glashaus wütete eine Baustelle, die mich im Jahr davor schon Reißaus nehmen lies, zu viele geschäftige Arbeiter liessen keinen störungsfreien Besuch zu. Schön langsam nimmt die Natur das Glashaus in ihren Besitz, an allen Ecken und Enden sprießen Pflanzen aus dem kargen Boden. Sie erobern die darin abgestellten Fahrzeuge langsam und verdecken so manchen Makel, den die jahrelang sorglose Wegstellung bewirkt hat. Am besten einfach die Bilder auf sich wirken lassen.

 

 

Lada Niva

 

Wer sich jetzt eine Ortsangabe von mir erwartet, wird enttäuscht werden: An solchen Orten wüten, wie man auch diesen Bildern entnehmen kann, zu viele blindwütige Zerstörer, denen es einfach Freude bereiten muss, fremde Dinge zu beschädigen oder zu stehlen. Wen es wirklich interessiert, wird mit den richtigen Suchbegriffen leicht zu diesem Ort finden.

Noch nicht genug Bilder von Lost Places und dem Glashaus? Dann besuche die Rubrik Lost Places und den älteren Beitrag und sieh was sich seit meinem letzten Besuch verändert hat.

 

You may also like...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert