Nissan Micra

Die Rubrik Straßenstrich im längst verblichenen Altblechforum war im Februar 2008 der Auslöser, hier mit Alltagsklassiker selbst ein kleines Web-Projekt zu starten. Ziel war es, die Fahrzeuge am Straßenrand zu zeigen, die einerseits alt und rar sind und langsam und schleichend aus dem Straßenbild verschwinden. Es sollte ein Erinnerungsalbum werden, um jene Brot- und Butterfahrzeuge nicht zu vergessen, die einst die Straßen meiner Stadt zierten.

 

 

Diese täglichen Sichtungen von mir und vielen anderen Altauto-Enthusiasten sind in den letzten Jahren immer mehr auf die Alltagsklassiker Facebookseite gewandert. Höchste Zeit also, hier wieder den einen oder anderen Alltagsklassiker Fund zu präsentieren.

 

 

Neulich ist uns am Weg zum Wochenendeinkauf im Supermarkt, dieser Nissan Micra K10 untergekommen. Er stand dort, wo normalerweise die Bediensteten des Renault-Autohauses parken und die Unfallautos landen und somit schloss ich auf einen Angestellten, der einen Klassiker als Daily bewegt. Zeit war noch reichlich vorhanden und die Neugier nach dem kleinen Japaner groß.

 

 

Durch die Reihen der seelenlosen jungen Gebrauchten bahnte ich mir meinen Weg, um den Micra zu erkunden. Auf den ersten Blick hat der wenigstens 33 Jahre alte Nipponklassiker der Serie 1,5 (1986–1989) kaum Macken. Bis auf ein wenig Flugrost an manchen Stellen, die teilweise schon repariert und mit dem Pinsel kaschiert wurden.

 

 

Klar, die Kunststoffstoßstangen haben nicht mehr die kräftige Farbe wie in den 80ern und die eine oder andere Scharte, aber ein wenig Patina verträgt so ein täglich genutzter Klassiker schon. Ein wenig Moos hat er an den Dichtungen angesetzt. Das Pickerl ist noch ein halbes Jahr gültig, da verwundert es dann auch nicht, dass ein „Ich bin schon verkauft“-Schild durch die von innen beschlagene Scheibe sichtbar ist.

 

 

Mit minimalen Anforderungen an einen fahrbaren Untersatz kann so ein schlank ausgestatteter Micra der ersten Modellgeneration sicher Freude im städtischen Alltag bringen. Bei geringem Eigengewicht und den schmalen Reifen, braucht es nicht mal eine Servolenkung um flott durch die Gassen zu wuseln. Statt einer Klimaanlage sorgen auch zwei Kurbelfenster vorne, sowie zwei Ausstellfenster hinten für erfrischenden Luftzug. Weniger ist oft mehr, so ein fettfreies Fahren kann manches Mal ganz befreiend sein, um den ganzen überregulierten Neuwagen zu entkommen. Hier piept es maximal beim Aussteigen, wenn man vergessen hat, das Licht auszuschalten.

Mehr Fahrzeuge, die mir auf meinen täglichen Wegen unterkommen, findest du in der Rubrik Straßenstrich. Solltest du mehr Infos über den Micra suchen, dann wird dich der „40 Jahre Micra“ Artikel von Helmut Winkelbauer glücklich machen.

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