Schwarzblechfahrer: Nissan Bluebird 2.0 SLX
Eine selten gewordene Spezies ist mir am Festival Gallmannsegg vor die Linse gekommen. Gefühlt noch tief im Straßenbild verankert, sind die Nissan Bluebird still und heimlich von der Bildfläche verschwunden. Ein rotes Coupe, zwei Generationen vor dem hier gezeigten T12, also ein PL910 wurde mir mal vor rund 12 Jahren angeboten um richtig kleines Geld. Bilder des blassroten Hardtop-Coupes und dessen Zustandsbeschreibung ließen mich Abstand nehmen vom Erwerb.
Der T12/T72 wurde auf der Tokio Motor Show Ende 1983 vorgestellt und lief von 1985 bis 1990 in Großbritannien vom Band, fünf Benzin- sowie Dieselmotoren waren im Angebot. Als Karosserievarianten wurden eine Stufenhecklimousine sowie die Fließhecklimousine angeboten. Zwischen 1988 und 1990 gab es den Modell-gepflegten T72, der 1990 vom Primera abgelöst wurde.
Ganz ausgestorben sind die T12 Bluebird also doch noch nicht, wie der weiße Vogel eindrucksvoll beweist. Im Topzustand und allerlei sportlichen Extrazutaten, war der 2 Liter Nissan absolut geschmackvoll präsentiert. Ein Spoiler-Rundumverbau samt Heckflügel, verchromtem Endrohr und farblich passendem Sportlenkrad macht aus der kreuzbraven fünftürigen Fließhecklimousine einen Hingucker. Dazu gibt es Windabweiser an den Seitenfenstern, die eine zugfreie Be- und Entlüftung des Innenraumes vor dem Siegeszug der mittlerweile obligatorischen Klimaanlage ermöglichte.
Die Kirsche auf der Schlagsahne ist natürlich das alte schwarze Kennzeichen, das den Bluebird zum Schwarzblechfahrer adelt. Mehr Schwarzblechfahrer gibt es hier im Blog in der gleichnamigen Rubrik.
Gründer von Alltagsklassiker, mit großer Schwäche für gut gereifte japanische Fahrzeuge, Prospekte und Modellautos; Fotograf, Leseratte, bewegt Mazda MX-5 NA V-Special, Mazda 818 Sedan de Luxe, Puch Clubman und Puch Maxi L.