Unser Le Mans – Mein Freund Steve McQueen

Le Mans ist Kult. Das 24h Rennen an dem schon so viele gescheitert sind und nur wenige den großen Triumph gefeiert haben. Der Klassiker schlechthin unter den Autorennen, das ein Alleinstellungsmerkmal unter den großen Rennen im Motorsport hat.

 

Sieg und Tragödie liegen nah zusammen

Triumphe und Tragödien  – all das spielt sich jedes Jahr seit 1923 auf der Rennstrecke im Nordwesten Frankreichs ab. Der Rennsportklassiker für Sportwagen zeichnet sich durch seine Streckenlänge von 13,5km aus, als besonderes Merkmal galt bis 1990 die 5km lange Hunaudieres-Gerade, auf der Geschwindigkeiten über 400km/h erreicht wurden. Nach schweren Zwischenfällen, wie dem tödlichen Unfall des österreichischen Rennfahrers Jo Gartner im Jahre 1986, wurde die lange Gerade durch zwei Schikanen entschärft. Auf Seriensiege in Le Mans ist der Däne Tom Kristensen abonniert, er hält bei neun Gesamtsiegen im Zeitraum 1997 bis 2013.

 

Der Film

Ursprünglich als Dokumentation der 1970er Ausgabe des 24h Rennens geplant, wurde das Herzensprojekt von Hauptdarsteller und Co-Produzenten Steve McQueen schlußendlich als Spielfilm ausgeführt, mit dramaturgischen Handlungen rund um das legendäre Langstreckenrennen. Steve McQueen wollte mit Jackie Stewart als Fahrerpaarung selbst am 24h als Fahrer teilnehmenum zu noch authentischerem Filmmaterial zu kommen, es wurde ihm aber die Startgenehmigung nicht erteilt.

In den ersten 38 Minuten des Films hört man kein Wort, kein einziger Dialog stört den Sound der Porsche 917, Matras oder Ferrari 512S. Gut die Rahmenhandlung des filmischen Meisterwerkes ist dünn, aber das wird alles aufgewogen durch die adrenalinspritzende Rivalität der beiden Kontrahenten auf der Rennstrecke, Steve McQueen und Siegfried Rauch. Sehr authentische Aufnahmen wurden in den fünf Monaten von Juni bis November 1970 gedreht, das ganze mit Aufnahmen ergänzt vom echten Rennen.

 

Die Freundschaft

Waren sie vor der Kamera bittere Rivalen, die sich auf der Rennstrecke bekämpften, wurden Steve McQueen, der King of cool, der den Rennfahrer Michael Delaney mimt und sein Kontrahent Siegfried Rauch (eher bekannt aus deutschen Serien, u.a.als Traumschiff Kapitän), der den deutschen Rennfahrer Erich Stahler spielt, abseits des Filmsets gute Freunde. Eine Freundschaft, die den Filmdreh lange überdauerte und darin gipfelte, das McQueen Taufpate von Rauchs Sohn Benedikt wurde, Kaum bekannt war bisher, das sich McQueen im bayrischen Hagen bei Murnau bei Sauerkraut und Weißbier pudelwohl fühlte und sich nach zum Verkauf stehenden Bauernhöfen umsah.

 

Das Buch

Jeder Rennsportfan kennt Le Mans.Das Rennen und den Film. An der Kinokasse war der Film kein Erfolg, trotzdem wird er nicht nur von McQueen Fans, sondern auch von den Liebhabern der wilden Zeit des Rennsports abgöttisch verehrt. Es war die Zeit, als die Freundinnen und Ehefrauen immer ein schwarzes Kleid im Reisegepäck mitführten, weil jederzeit einer der Rennfahrer verunglücken konnte. Jackie Stewart sagte über diese Zeit:“Life was good when motor racing was dangerous and sex was safe“.

Siegfried Rauch erinnert sich im Buch Unser Le Mans: Siegfried Rauch. Steve McQueen – Der Film. Die Freundschaft. Die Faktennicht nur an die anstrengenden Aufnahmen, sondern lässt uns hinter die Fassade des Hollywoodstars McQueen blicken. Viele private Aufnahmen, zusätzlich zu denen vom Filmset lassen tief blicken.

Weiters kommen etliche Zeitzeugen zu Wort, seien das Rennfahrlegenden wie die Sieger von Le Mans 1970 Hans Herrmann oder Richard Attwood, der Stuntman Dr.Erich Glavitza, aber auch Techniker und Ingenieure die in den glorreichen Tagen des Motorsports mit dabei waren.

Ein Buch das man als Motorsportfan und Steve McQueen Bewunderer besitzen sollte, den es lässt tief hinter die Kulissen des Kultfilms blicken und zeigt den „King of cool“ von seiner privaten, verletzlichen und sympathischen Seite.

 

Unser Le Mans

Siegfried Rauch. Steve McQueen – Der Film. Die Freundschaft. Die Fakten
von Hans Hamer
erschienen bei Delius Klasing
gebundene Ausgabe, 208 Seiten, 30,80€ (A) / 29,90€ (D)
ISBN 978-3-667-10462-5

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