Virtuelles Alltagsklassiker Saturday Night Cruising 2020: Teil 8

Viele Klassikertreffen, Teilemärkte, Ausfahrten und Messenwerden abgesagt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, das liegt uns eingefleischten Petrolheads richtig schwer im Magen. Auch das Alltagsklassiker Saturday Night Cruising Anfang April im Grazer Citypark fällt den strengen Massnahmen der österreichischen Bundesregierung zur Coronakrise zum Opfer.

Deswegen machen wir einfach das Beste daraus und treffen uns einfach virtuell hier im Blog! Einfach mal zurücklehnen un den Teil 5 des virtuellen Alltagsklassiker Saturday Night Cruising genießen. Gibt es Fragen zu den gezeigten Fahrzeugen, dann nutze bitte Kommentarfunktion unter dem Beitrag. Aufgrund der teils doch recht umfangreichen Texte der virtuellen Treffenteilnehmer, werde ich die jeweiligen Beiträge auf fünf Teilnehmer begrenzen. Sobald wieder fünf neue eingegangen sind, kommt der nächste Blogbeitrag.

Willst du auch mit deinem Fahrzeug am virtuellen Alltagsklassiker Saturday Night Cruising teilnehmen? Schick mir ein Mail an snc@alltagsklassiker.at mit Bild(ern) und Text.

#alltagsklassikerathome

 


 

Jörg aka Jørgensen
„Volvo 244 L
Modelljahr 1976, gebaut in Göteborg
B20 Motor mit 60kW (81PS)
Vierganggetriebe mit Overdrive
Name Bjørn
km-Stand: derzeit 310.000
Verbrauch: Zwischen 8 und 10 Liter Super Plus/100km

 

 

Als ich Anfang der 2000er Jahre den zweiten Anlauf unternahm, nach einem schönen Volvo Old- oder Youngtimer zu suchen, konnte ich mich nicht entscheiden. Schöne 140er oder 240er gabs nicht, so landete ich bei einem 66er Amazon, der auch heute noch mein Herz begeistert. Aber die eckige Form mit der großen Diagonale (der Speer hinter dem Schild) am Grill hatte doch zu viele Erinnerungen an meine Kindheit im 76er 245 DL inne, fuhren wir doch in den 70er-80er Jahren diverse 24x er. Meine ersten Autos waren alles 343er, um 1993 ging mir ein goldener 144 Grand Luxe durch die Lappen und so blieb der Wunsch zu einem 100/200er.

 

 

Also Suche die Dritte: Da wurde das Ganze erschwert, da mein damaliger Alltagswagen V40 TD 91 PS hatte. Jeder 200er hätte das leicht überholt und so wäre die günstigere Versicherung/Steuer bei Wechselkennzeichen futsch gewesen. Das wollte ich nicht. Dann kam mir ein 244 L mit B20 unter, der ja nur 81PS hatte und für mich völlig ausreichend wären. Genial. Diesen Wagentyp hatte ich irgendwann in den 80ern mal kurz (im Prospekt) registriert und seit dem nie in der Realität gesehen. Also war das Interesse um so höher. So kam es dann, dass ich den Wagen in Oberösterreich ansah/probefuhr und mich entschied – der isses. Kannte ich selber doch nur den B21 oder D24 unter der Haube der 200er – ein B20 war schon ein seltener Anblick. Und diese zweifärbigen Sitze – noch nie zuvor gesehen. Auch im Prospekt nicht – denn da kam diese Ausführung maximal in der Tabelle vor.

 

 

Also eingetütet und mitgenommen und seitdem sehr viel Freude mit diesem Unikum, das wahrscheinlich seltener als ein 262C sein sollte. Bei deutschen Fanclubs herrschte meist immer Verwirrung, da es ein Viertürer ist. Und L gabs meist nur als Zweitürer.

Die Heckregion wurde um 2008 komplett hergerichtet, es wurde ein zeitgenössisches M46 Overdrive-Getriebe eingesetzt, was Plug and drive funktionierte. Warum? Hatte diesen Wagen auch für längere Touren avisiert und der gezackte Schiebeschalter hatte sich damals Ende der 80er aus unserem 79er 244 GL D6 einfach in der Erinnerung „Das ist ja so genial“ festgesetzt. Also her damit.
Der Motor wurde 2009 überholt. Das gab ich ich im Zuge eines Besuches in meiner alten Heimat, in Norddeutschland in Auftrag. Sitze und Bänke wurden 2008 bzw. 2019 ersetzt. Sie waren total verschlissen – und so was von sauschwer als Ersatz zu bekommen – jetzt wieder wie neu. Ebenso 2008 wurde der für Taxis, Polizeiwagen und die L-Ausführung typische Standardgummiboden durch einen braunen Teppichboden aus einem DL ersetzt. Das fiel mir schwer, da der Gummiboden ja doch was einzigartiges hatte – aber mir gefiel der Teppich einfach einen Tacken besser. Spielt auch wieder die Erinnerung eine Rolle. Aber, der Gummiboden ist gut verwahrt, wer weiß, vlt. baut man das mal zurück. Das gleiche gilt für die Uhr im Armaturenbrett, die aus einem DL nachgerüstet wurde.

 

1979/2013

 

Besonders viel Freude macht es mir, ganz bestimmte, originale Volvo-Zusatzausstattungen zu suchen, zu ergattern und zu montieren. M46 ist sicher die größte Erweiterung, aber auch die Scheinwerfer-Reinigungsanlage, Motorraum- und Kofferraumbeleuchtung sowie der rote Blechkanister der ins Reserverad passt sind sehr rare originale Accessoires von Volvo. Auf der Wunschliste steht eigentlich nur noch der Grill (Urversion 1976) mit den Nebelscheinwerfereinsätzen. Ein optisches Experiment sind die Blinkergläser aus den USA, ersteigert in San Francisco. Hm – bin mir aber noch nicht so sicher damit, aber passen sehr schön zu den im Zuge der Heckrestauration montierten originalen roten Sidelamps.

Seit über 10 Jahren fahre ich mit diesem Wagen auch gern mal im Alltag zum Einkaufen, Ausflüge und zur Arbeit und habe sehr viel Freude und natürlich auch Erinnerungen. Der Wagen hebt sich sehr deutlich von der Einheitsform der jetzigen Zeit ab und begeistert außer mich auch viele Fans der 70er, aber auch schon mal Fahrer von hochpeessigen, neueren Rassekarren. So soll es sein. Begeisterung auf breitem Spektrum.“

Vielen Dank für die Veröffentlichung und bleibt alle schön gesund und zu hause.
Liebe Grüße und alles Gute und Liebe

Jörg aka Jørgensen, Modelljahr 1969 

 


 

Günter W.
„Da mein „Vorgänger Oldi“, ein 1975er Chevrolet Caprice Classic 4-door Hardtop einfach zu lange für meine Tiefgarageneinfahrt war und deshalb veräußert wurde machte ich mich auf die Suche nach einer Alternative. Fündig wurde ich online, aber zu weit weg um Mal schnell das KZF zu besichtigen – aber wir mussten scheinbar zueinander finden, den kurz darauf war ich beruflich ganz in der Nähe des angebotenen 1969er Opel Rekord C Coupé und machte einen Besichtigungstermin aus.

 

 

1900er Motor mit 90 PS, rote Innenausstattung – erste Probefahrt, sofort zugesagt und gleich einen Dämpfer bekommen. Man könne mir das Auto nicht verkaufen, da schon jemand telefonisch zugesagt hätte….wenn dieser aber am Folgetag nicht kommt, bin ich der Nächste.
Eine schlaflose Nacht und ein paar Stunden später kam die Zusage. Inzwischen sind 6 Jahren vergangen und wir freuen uns schon auf die nächsten Treffen mit den Freunden der Alltagsklassikergemeinschaft.

Grüße, Günter“

 

 


 

Jean-Pierre W.
„Leider konnte ich noch nie am Klassikertreffen teilnehmen, da ich in der Schweiz lebe.

 

 

Seit Geburt bin ich vom Ford-Virus durch meinen Grossvater angesteckt und habe sein letztes Auto auch restauriert und seit 2002 bin ich auch leidenschaftlicher Ford Scorpio Fan.

 

Gruss aus Bern/Schweiz“

 

Mehr von Jean-Pierre und seiner umfangreichen Sammlung findest Du auf seiner Webseite.


 

Franz B.
„Ich kam eigentlich zu meinen 2F Polos nur zufällig, aber im Laufe der letzten 17 Jahre häufte sich eben so einiges an Material an. Ich brauchte anfangs nur einen günstigen Wagen. Nach dem mir mein erster Wagen, ein 77er VW Derby, mir für den Alltag zu schade war und dieser auch eine gründliche Renovierung notwendig hatte, besorgte ich mir meinen zweiten Wagen, einen 1992er Polo Fox. Ein günstiges Auto.

 

 

Nach der Schule und noch während dem Präsenzdienst war das Geld schließlich knapp. Somit musste einfach nur ein günstiger kleiner Wagen her, 45PS und der Fox Ausstattung (=gleichbedeutend mit keiner Ausstattung) mussten reichen. Zwar habe ich mir etwa 2 1/2 Jahre später einen 1 1/2 Jahre alten Vorführwagen (2004er POLO Limousine Comfortline SDI) gegönnt, doch irgendwie war das Fahrgefühl etwas steril. Durch eine berufliche Veränderung griff ich dann für den Alltag doch wieder auf den alten Polo zurück, der neue sollte nicht am Bahnhof geparkt werden. Also wurde der alte Polo wieder aus der Garage geholt und weitergefahren.

Kurz darauf kam ich zu meinem zweiten 2F ein 1991er MC Polo, 55PS mit Fünfganggetriebe (ja, der Fox hat nur vier Gänge), ein Bastelobjekt für kleines Geld. Er sollte der Nachfolger des Fox werden. Doch irgendwie kam es nie dazu. Ich fuhr einfach den alten weiter, der MC wurde geparkt. Dann stolperte ich über einen sehr schlecht inserierten, roten 91er Fox mit 30600km am Tacho, ein paar Schönheitsfehler aber kein Rost. Was macht man also, richtig: man kauft ihn #3. Kostet ja nix, und man hat etwas nettes Altes für den Sommer.

 

 

Irgendwann wurde dann aber der Wunsch nach „mehr“ Leistung für den Alltag größer. In unserer Gemeinde stand seit gut einem Jahr ein 91er Fox herum. 55PS und Anhängekupplung. Er bekam kein Pickerl mehr (ein wenig Rost), der Motor lief nicht richtig und die Kupplung hat zwei Wohnungsumzüge hinter sich, er hatte ja eine Anhängekupplung 🙂 . Was soll ich sagen, 100€ später war er meiner #4. Ein Falschluftproblem und eine schlechte Spritversorgung waren schnell ausgemacht. Läuft gut und wird wohl dieses Jahr nach 5Jahren in meinem Besitz Bekanntschaft mit meinem Schweißgerät machen. Er soll als Nachfolger für meinen mittlerweile betagten Daily (#1) dienen, der nach knapp 300Tkm und 17Jahren bei mir im Alltag doch leichte Schwächen zeigt.

Dazwischen ist mir vor 3 Jahren aber noch ein 91er Fox untergekommen, wieder 45PS, jahrelange Standzeit aber nur 54Tkm #5. Der wurde vor 2 Jahren komplett geschweißt und wartet seitdem auf eine Lackierung. Zwischendurch kam aber wieder das alte Lied: Wir brauchen mehr Leistung! G40 wäre nett, ist aber teuer und auch die Technik macht mir Kopfschmerzen (G-Lader, Getriebe, usw.).

 

 

Aber es gibt ja noch den 75PS Motor. Verpackt in einen 91er GT Steilheck fand ich Ihn schließlich vor 2 Jahren in Villach #6. Eine richtige Bastelbude, der Rost ist auch nicht zu knapp vorhanden. Aber der Motor geht nach 2 Monaten basteln und Fehlersuche doch um einiges besser als die 55PS Variante. Es ist und bleibt aber eine Vollrestauration, für die mir noch die Muse fehlt. Aber die Halbschalensitze der GT Ausstattung sind nett. Was macht man also, wenn man wieder einen schlecht inserierten Polo GT in Zweitbesitz, nur mit der 55PS Maschine, mit 89Tkm am Tacho findet? Das Muster ist bereits absehbar: man kauft ihn #7.

Er verbrachte zwar die letzten 2 1/2 Jahre beim Vorbesitzer geparkt im Freien und lief nicht. Aber nach einer Wäsche, einer Politur, dem Beseitigen einiger Standschäden und einem neuen Zahnriemen war er nach 2 Monaten wieder fit für die Straße. Und ja, der GT macht richtig Spaß. Das GT Lenkrad ist schön griffig, die GT-Sitze haben richtig Seitenhalt. Der 1300er wird bei höherer Drehzahl schön lebendig, 780kg Lebendgewicht sei Dank. Auch das GT Fahrwerk (ab Werk 2cm tiefer) ist spürbar. Der erste Besitzer hat auch noch ein paar extra Kreuzchen zusätzlich zur GT-Ausstattung gemacht: Beifahrersitz höhenverstellbar und Nebelscheinwerfer. Außen wurde er von mir durch die gegen Aufpreis erhältlichen, originalen BBS Kreuzspeichen Felgen aufgehübscht.

Mal sehen was mir als nächstes vors Korn läuft, das Beuteschema ist absehbar 🙂 „

 


 

Mirco M.
Hallo ,

Eigentlich ein trauriger Anlass und daher find Ich die Idee mit dem virtuellen Alltagsklassiker Treffen sehr schön und eine lässige Abwechslung in dieser doch schweren Zeit …

Mein Name ist Mirco , bin 36 und wohne im schönsten Teil der Schweiz – Dem Kanton Graubünden und eigentlich gehöre Ich in die VW/Audi-Ecke aber als Bündner gibts doch eine gewisse Markenverbundenheit und die Marke trägt den Namen Subaru 🙂 was aber auch familiärer Vorbelastung geschuldet ist , bei uns gab es Leone I , II und III , diverse Impreza und einen Legacy bei Papa und Onkel väterlicherseits . Ich persönlich habe in Sachen Allrad eh schon einiges durch , hauptsächlich Audi aber die alten Subaru toppen das einfach und dann will Ich die mal ein bissl vorstellen .

 

 

Mein allererster Subaru , L – Serie Sedan als 1800 GL :
Für kleines Geld mit frischem TÜV vor Afrika gerettet und als GL eigentlich bombastisch ausgestattet mit den Plüschsesseln . Das Aussehen hat mich eigentlich eher abgeschreckt , grad als Limousine ist er doch schon sehr skurril aber er lief bis zum Motorschaden sehr zuverlässig und als das gerichtet war blieb er auch noch einige Zeit bei mir . Irgendwann wäre die Kardanwelle fällig gewesen und da hab Ich dann aufgegeben und eine Werkstatt hat den Subi gekauft weil in ihrer Kundschaft ein Pensionist das selbe Modell (Farbe etc) besass und rettungslos durch war . 
Nichtsdestotrotz hat sich die Marke durch die L-Serie eingebrannt .

 

 

Mein zweiter Subaru , Legacy Superstation aus 1994 :
Ursprünglich hat der Legacy meinem Vater als Winterauto gedient und da blieb es nicht aus dass ich den ein paar Mal bewegt habe und es hat sich gezeigt dass der Legacy ein richtig gemütliches Auto ist und die Automatik passte einwandfrei dazu 🙂 als Limited war er natürlich ziemlich voll ausgestattet und mit dem schwarzen Leder sah der Subaru richtig hochwertig aus . Leider war die Karosse fertig und ich konnte den noch einen Winter fahren und bei 331tkm wurde er dann geschlachtet 🙁 Motor verlor Öl wie ne Ölquelle aber lief noch 1A und die Automatik schaltete auch megasauber.

 

 

Mein dritter Subaru , Legacy Superstation aus 1993 :
Mit dem Gedanken im Hinterkopf dass man den Limited schlachten konnte , gabs als kurzfristigen Ersatz einen 93er Legacy Superstation , in langweiligem Silber und praktisch null Ausstattung aber zu einem guten Preis , welcher dann in meinen Fuhrpark wanderte . Da mir die blaue Innenaustattung nie gefiel wurde die Schwarze vom Limited eingebaut . Nach 2 Wintern spuckte die Automatik und die Radläufe und Schweller waren wieder durch , also in den Export verschachert.

 

 

Dann zog nach einigen Eskapaden wie Golf 3 syncro mein vierter Subaru ein , was eh wieder mein Wunsch war , denn mittlerweile fand ich sehr gefallen am knurrigen Boxersound und so lief mir ein Subaru zu wie Ich mir den als Fahranfänger schon eingebildet hatte : Kombi , 2 Liter Sauger und Schaltgetriebe 🙂 nur sind seither schon 15 Jahre vergangen und mittlerweile sind die BE/BH auch schon in die Jahre gekommen aber immer noch hübsche Autos und so hab ich mir einen irlandgrünen Kombi gekauft , unter 180tkm und frischem TÜV und erfreue mich hoffentlich noch eine Weile daran , denn er macht Spass und ist auch komfortabel .

Gruss Mirco


 

Die Bilder stammen von den jeweiligen Teilnehmern des virtuellen Alltagsklassiker Saturday Night Cruising.

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2 Responses

  1. Hallo Micky

    Das ist denn sehr schön von Dir, dass Du mich erwähnt hast in diesem virtuellen Klassiker-Treffen. Es ist schön, dass Du das gemacht hast.
    Freue mich auch sehr, die Geschichte von Mirco M. Der ja auch aus der Schweiz kommt.
    Gruss

  2. Micky sagt:

    Hallo Jean-Pierre!

    Ich sage danke, das du mitgemacht hast.

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